Die Schulwoche endete für Hannah am Mittwoch und gleich nach Schulschluss starteten wir in den Süden nach Berchtesgaden, zum Kids Cross Finale des DSV Schülercups U12. Zum Sachsen-Alpinteam gehörten 3 Mädchen und 2 Buben aus 5 verschiedenen Skivereinen und bildeten damit einen tollen Mix. Als Trainerduo begleiteten uns Tina und Christian Herrmann und zu den Sportlern gehörten:

Hannah Ott (Einsiedler Skiverein)
Helene Herrmann (SV Lok Nossen)
Luisa Hannings (Ehrenfriedersdorfer SV)
Jindrich Kafka (SC Carlsfeld)
Junis Milo Korn (ASC Oberwiesenthal)

Die Anreise verlief bei allen staufrei und die Einstimmung auf das Wettkampfwochenende hatten wir mit Christian beim gemeinsamen Abendessen im Hofbräuhaus in Berchtesgaden…

Donnerstag, 10.03.2022

Sonnenüberstrahlt präsentierte sich der Wettkampfhang am Götschen, der beim freien fahren kennengelernt wurde. Nach dem Mittag stand das gezielte Training im Riesenslalomkurs inclusive einer Schanze auf dem Programm. Wir waren nicht die Einzigen, die den Donnerstag zur Wettkampfvorbereitung genutzt haben und so konnte schon mal der eine oder andere Blick auf Racer anderer Skiverbände geworfen werden. Besonders unauffällig auffällig waren auch die zahlreichen alpinen Gebirgsjäger, die uns in ihrem weiß-grünen Camouflage Outfit jeden Tag begleiteten. Das Mädelsteam bewohnte eine gemeinsame Unterkunft in Bischofswiesen, nur wenige Autominuten vom Götschen entfernt und die mitgereisten Väter hatten zur Materialpflege und Skivorbereitung jeden Tag einen Sonnenplatz mit Blick auf die umliegenden Berge.

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Freitag, 11.03.2022

Der 1. Wettkampftag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel und niedrigen Temperaturen. Wie gewohnt klingelte der Wecker zeitig und 7.45 Uhr trafen wir am Götschen ein. Der Parkplatz war bereits gut gefüllt und von 8.00 bis 9.00 bestand die Möglichkeit des Einfahrens. Nach der Besichtigung absolvierte jeder der 126 Starter einen Trainingslauf, was für uns eine neue Erfahrung war. Der Kurs hatte eine Länge von 650m, bei einer Höhendifferenz von 210m und 37 Toren, die zu einem schnellen Lauf gesetzt waren. Die Schanze bot erst im Absprung den Blick auf das darunter liegende Tor und erforderte eine große Portion Mut… Hannah hatte durch ihren 3. Platz aus der Qualifizierung mit Startnummer 21 eine gute Ausgangsposition und bis zum letzten Drittel des 1. Laufes war sie im gewohnten „Hannah-Stil“ unterwegs, meisterte die Schanze mit einem beherzten Sprung und setzte nach der Landung sicher um. Am Tor 27 passierte es dann und anstatt auf Zug geradeaus zu fahren, baute sie einen Extraschwung ein und kam trotzdem mit einer guten Laufzeit im Ziel an. Es fiel ihr schwer, die Strafzeit von 10 sec. auf ihre Ankunftszeit zu akzeptieren, so dass sie im 2. Lauf vom letzten Platz starten musste. Sie nahm sich vor anzugreifen aber der Kopf war nicht frei genug, so dass sie sich zu ihrem ersten Lauf zeitlich verschlechterte.

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Begeistert waren wir von der Logistik des Wettkampfes mit einem pünktlichen Start 10.15 Uhr und dem Ende um 12.50 Uhr. Nach Wettkampf und Mafü verabredeten wir uns mit Christian und Tina am Königssee, für die Kids gab es leckere Crepes und die Großen bekamen Heißgetränke mit anschließender Besichtigung der Bobbahn.

Samstag, 12.03.2022

Wettkampftag 2 am Götschen begann wie der erste Tage endete… Sonnenschein, Minusgrade und eine top präparierte harte Piste. Ab 8.00 Uhr bestand die Möglichkeit des Trainings durch oberhalb der Wettkampfstrecke gesetzte Slalomläufe. Die Rennen starteten 9.30 Uhr, diesmal ohne einen Trainingslauf. Es waren 2 Slalomkurse mit 41 bzw. 40 Toren gesetzt, die nach dem ersten Durchgang getauscht wurden. Hannah benötigt bei diesen Wettkämpfen offensichtlich einen Lauf um „rein zu kommen“ und strapazierte damit die eigenen und elterlichen Nerven… Diesmal war es in dem sehr drehend gesetzten Kurs mit Doppelstangen, Kurzkippern und Slalomstangen in Lauf 1 ein Sturz nach dem Steilstück und ein Torfehler, als sie am Zieher nicht vorbei fuhr, sondern im Flow der Richtungswechsel blieb… Diesmal konnte sie für den 2. Lauf alles „abschütteln“ und mit Konzentration, Willen und Mut in einer guten Zeit ins Ziel fahren. Heute waren 125 Wettkämpfer am Start und wurden in kurzen Abständen gestartet, so dass das Rennen mittags beendet war. Alle sächsischen Racer haben sich wacker geschlagen und hatten Spaß im Stangenwald auf 450 m und einer Höhendifferenz von 120m.

Sonntag, 13.03.2022

Heute stand zum Abschluss der Teamwettbewerb auf dem Programm und der Start wurde schon am Vortag in 970m Höhe aufgebaut, so dass es am Sonntag für jeden Wettkampfteilnehmer möglich war, den speziellen Ablauf mit der Abfrage „Red Course ready?, Blue Course ready?“ der beiden Starter und dem akustischen Runterzählen bis sich die Klappen der Startrampe öffnen, zu erleben. Die parallelen Slalomläufe hatten eine Länge von 90m und zu jedem der 25 Teams gehörten 5 Starter. Wir sind als Sachsen/Nordbayern Team mit der Nummer 23 an den Start gegangen. Als Ersatz für Junis, der leider am ersten Wettkampftag stürzte und das Rennen vorzeitig beenden musste, verstärkte Team Ben Kolb vom SC Münchberg unser Team.

Das interne Ziel, es über die erste Runde hinaus zu schaffen, erfüllte sich leider mit dem zugelosten Gegner TBT Chiemgau Race Kids 1 nicht aber wir haben den lautstarken Trainer äußerst nervös gemacht. Sein nicht enden wollender Schlachtruf: „Rock den Berg!!!“ wird uns noch lange in Erinnerung bleiben und zum Schmunzeln bringen. Alle sächsischen und nordbayerischen Racer jagten fehlerfrei durch den Lauf, fuhren aktiv und kämpften an jedem Tor. Die Endtäuschung war trotzdem groß.

Christian und Tina haben durchaus überlegt, den Parallelslalom verstärkt ins Training einzubauen, da der Gegner im Nachbarlauf offensichtlich zu noch mehr Leistung beflügelt… ;-) Den Abschluss dieser 4 intensiven Tage bildete eine wilde, ca. 2 km lange Talabfahrt, bei der sich Trainer und Kids nichts schenkten und fast nur in der Abfahrtshocke unterwegs waren. Christian pushte alle mit der Ansage, dass sie ihn erst im Ziel wieder von vorn sehen würden und Menschen nicht als Slalomstangen benutzt werden dürfen…

Am 3. Wettkampftag überwog trotz manchem Patzer der Stolz, sich für dieses Finale qualifiziert und dabei gewesen zu sein sowie mit jeder Menge Erfahrung im Gepäck heim zu reisen. Herzlichen Dank an den SC Schellenberg und allen Helfern für die optimale Wettkampfdurchführung und fairen Wettkampfbedingungen.

Ein genau so großes Dankeschön an Tina und Christian, die unsere Starter bestens durch die Wettkampftage begleiteten, motivierten, beruhigten und anspornten sowie immer den Überblick im Wettkampfzirkus behielten und dazu tolle Reiseführer waren. Zum elterlichen Skiservice- und Betreuungsteam gehörten Rico, Axel, Robby und Silke. Es waren besondere, erlebnisreiche, aufregende und auch anstrengende Tage in einer landschaftlich herrlichen Gegend bei bestem Sonnenschein. Wir wünschen Junis Milo alles Gute und schnelle Genesung.

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Titelbild: Denis Korn

Alle weiteren Bilder: Silke Ott